Jugendkonzept

des SV Seitingen-Oberflacht

Sowohl Vereins- als auch Jugendarbeit stehen heute mehr denn je vor großen Herausforderungen. Lange schon reicht es nicht mehr aus, sein Augenmerk nur auf die rein sportliche Ausbildung der Kinder und Jugendlichen zu legen. Denn die Vereine haben sich als fester Bestandteil in unserem gesellschaftlichen Leben etabliert und als solcher tragen sie eine hohe soziale Verantwortung.

Wir als Jugendabteilung des Sportverein Seitingen-Oberflacht sind und dieser Verantwortung uns unserer erzieherischen Aufgabe bewusst und empfinden unseren jungen Spielerinnen und Spielern gegenüber die ehrliche Verpflichtung, sie sowohl in ihrer sportlichen Entwicklung  als auch in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen und sie dadurch bestmöglich auf ein eigenverantwortliches, selbstständiges und hoffentlich erfolgreiches Leben vorzubereiten.

Aus diesem Grund haben wir uns auch entschieden, ein umfassendes und ganzheitliches Jugendkonzept zu erstellen, da sich besonders das Vereins- und Mannschaftsleben bestens dazu eignet, um jene angestrebte sportliche wie auch persönliche Entwicklung voranzubringen. Denn auch ein Verein bzw. eine Mannschaft kann nur funktionieren, wenn sich alle an bestimmte Regeln halten. Indem die Nachwuchsspieler in ihren Teams gefordert und gefördert werden und das Erlernte immer wieder neu umsetzen müssen, können so die sportlichen  und sozialen Verhaltensweisen eingeübt werden. Daher steht neben der Vermittlung der fußballerischen Fähigkeiten und Fertigkeiten auch das Vorleben von Werten und Normen im Aufgabenbereich unseres Vereins.

Damit dies gelingt, müssen wir es schaffen, dass der Verein ein Ort ist mit dem sich die Kinder und Jugendlichen identifizieren und verbunden fühlen; kurz gesagt: Wir müssen einen Ort kreieren, an dem sich alle Jugendspieler zu Hause fühlen können. Dies bedarf einer gemeinsamen Anstrengung durch den Verein, die Jugendleitung, die Trainer/Betreuer, der Eltern und natürlich auch der Spieler selbst.

An all jene richtet sich dieses folgende Konzept, denn nur zusammen können wir den vielfältigen Aufgaben gerecht werden und einen funktionierenden, auf die Zukunft ausgerichteten Verein aufbauen, welcher den Kindern und Jugendlichen auch Perspektiven aufzeigt, die über den Fußball hinausgehen.

Konkretisierung von Aufgaben und Zielen

Ohne ein einheitliches Konzept bleibt vieles dem Zufall überlassen, sodass eine langfristige Planung nur schwer möglich ist. Doch gerade im Jugendbereich ist es wichtig, dass eine gemeinsame Vision entwickelt wird, um zu zeigen, in welche Richtung man mit der Jugendabteilung  will. Erst wenn man gemeinsame Ziele verfolgt, können auch  alle zusammen an einem Strang ziehen, um diese Ziele zu erreichen und dadurch letztendlich die Qualität der Jugendarbeit zu verbessern.

Informationsinstrument

Wir als Verein leben ganz wesentlich vom ehrenamtlichen Engagement unserer Mitglieder. Neben den langjährig engagierten Vereinsmitgliedern gibt es allerdings gerade im Bereich der Jugendtrainer und Betreuer eine hohe Fluktuation. Für all jene, die  in irgendeiner Funktion neu hinzukommen, soll dieses Jugendkonzept einen roten Faden mit dem organisatorischen und sportlichen Rahmen der Jugendabteilung des SVSO vermitteln.

Darüber hinaus wollen wir mehr Transparenz schaffen, sodass auch Eltern und sonstige Interessierte die Zusammenhänge in der Abteilung besser nachvollziehen und verstehen können.

Verstetigung der Trainingserfolge

Die Jugendtrainer und Betreuer erhalten einen Leitfaden, der ihnen helfen soll, sich bei der Trainingsarbeit mit den Kindern und Jugendlichen besser orientieren zu können. Zusätzlich wird dadurch bei einem stattfindenden Trainerwechseln eine gewisse Kontinuität im Training erreicht. Indem wir die Ausbildung einheitlich koordinieren, erhoffen wir uns zusätzlich, möglichst viele gut ausgebildete Jugendspieler in die Mannschaften der Aktiven übergeben zu können.

Im sportlichen Bereich gibt es ein separates Konzept, an dem sich unsere Jugendtrainer orientieren, um ein altersgerechtes Training durchführen zu können.

Hilfen bei der Trainingsmethodik

Dank Fussball.de und anderen Trainingsplattformen mag der Eindruck entstehen, dass es noch nie so einfach war Trainer zu sein. Doch dieser Eindruck täuscht, da es trotz der zahlreichen Materialien, noch viel zu bedenken gibt, was eine sinnvolle Trainingsgestaltung anbelangt. Auch hier möchten wir eine Hilfestellung für ein interessantes und altersstufengerechtes Training anbieten, dass sowohl Über- als auch Unterforderung vermeiden soll. Wir möchten aufzeigen, welche Fähigkeiten in welcher Jugend eingeübt werden sollten, damit in der nächsten Jugend auf diesen Fähigkeiten aufgebaut werden kann.

Im Jahr 2016 gab es eine Umstrukturierung im Jugendbereich des SV Seitingen-Oberflacht. Im folgenden Organigramm können die Aufgabenbereiche sowie die für den jeweiligen Bereich zuständigen Jugendleiter bzw. Mitglieder der Jugendabteilung entnommen werden.

 

Teamorganisation ältere Junioren (A-C Jugend): Achim Pauli

Teamorganisation jüngere Junioren (D-Jugend bis Mini-Kicker): Johannes Merz

Administrativer Bereich: Michael Spitznagel

Organisation Jugend-Camp: Patric Menger

Weitere Teilnehmer des Jugendausschuss: Wendelin Mink

 

Einmal jährlich findet für die Vereinsjugend eine Informationsveranstaltung statt. Bei dieser legen die drei Jugendleiter ihre Berichte über die vergangene Saison ab und informieren über zukünftige Projekte und Entwicklungen. Einer der drei Jugendleiter wird von der Hauptversammlung als ständiges Mitglied im Hauptausschuss gewählt, wo er die Interessen der Vereinsjugend vertritt.

Wohl der Kinder und Jugendlichen

Jedem Kind und Jugendlichen soll die Möglichkeit geboten werden, beim SV Seitingen-Oberflacht dauerhaft Fußball spielen zu können. Dabei stehen vor allem der Spaß am Spiel und die langfristige Entwicklung im Vordergrund (sportliche und soziale Entwicklung vor kurzfristigen sportlichen Ergebnissen). Siege und Meisterschaften sind zwar anzustreben, sie dürfen aber niemals Selbstzweck sein und auf Kosten der Förderung der Spieler gehen.

Damit eine bestmögliche Ausbildung gewährleistet werden kann, sollten die Kinder dort abgeholt werden, wo sie entwicklungsmäßig stehen. Kinder- und Jugendfußball ist kein reduzierter Erwachsenenfußball. Deshalb sollten Über- oder Unterforderung vermieden werden und die Kinder entsprechend ihrer Fähigkeiten und Talente im Training gefordert und gefördert werden. Dadurch erhoffen wir uns, dass ein möglichst reibungsloser Übergang zwischen den Altersklassen bis hin zu den Aktiven gelingen kann.

Wie eingangs erwähnt, gibt es neben der sportlichen auch eine soziale Verantwortung den Jugendspielern gegenüber. Um eine umfassende Ausbildung zu garantieren, haben wir drei Säulen geschaffen, in denen wir folgende Ziele verfolgen:

Persönlichkeitsentwicklung:

– Vorbereitung auf das Leben und nicht nur auf den Fußball

-Förderung von Selbstkritik und Selbstbewusstsein

-Entwicklung von Eigenverantwortung, Selbstständigkeit und Eigeninitiative

-Vermittlung von positiven Charaktereigenschaften wie z.B. Leidenschaft, Siegeswille, Pünktlichkeit, Respekt, Umweltbewusstsein etc.

-Aufbau psychischer Stärke, um positive und negative Einflüsse zu verarbeiten

Teamfähigkeit:

-Kollegialer und einfühlsamer Umgang mit Mitmenschen. Vor allem Respekt und Toleranz gegenüber den Mitspielern, Gegnern, Zuschauern etc.

-Faire und konstruktive Kommunikation. Wir reden miteinander, nicht übereinander. Nur so können Konflikte konstruktiv gelöst werden

-Bereitschaft zur Kooperation und Rücksicht auf Mitmenschen

-Emotionale Intelligenz fördern

Sportliche Entwicklung:

-Erlernen der Basistechniken (Ballannahme, Dribbling, Ballkontrolle, Passspiel, Schießen)

-Umsetzung der Techniken unter Druck (Zeit-, Raum und Gegnerdruck)

-Taktische Konzepte (Gruppen-, Mannschafts- und Spieltaktik)

-Fitness (Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Koordination und Beweglichkeit)

-Spielintelligenz

 

Wohl des Vereins:

Das langfristige Ziel des Vereins muss es sein, dass sich unsere Jugendspieler bei uns wohl fühlen, damit junge, sportlich und charakterlich gut ausgebildete Fußballer mit hoher Vereinsidentifikation an den Aktivenbereich abgegeben werden können, um so das Weiterbestehen des Vereins auf breiter Basis zu sichern. Um dies zu realisieren, wollen wir ein attraktives Umfeld bieten sowie gemeinsame außersportliche Aktivitäten. So kann z.B. das Gemeinschaftsgefühl durch gemeinsame Ausflüge, Zeltlager oder das Jugendcamp gestärkt werden.

Wir möchten in allen Altersklassen dauerhaft eine Mannschaft stellen, damit unsere Jugendspieler sich im Wettkampf beweisen und weiterentwickeln können. Eine gute Ausbildung der Jugendspieler muss ganz im Interesse des SVSO sein, da dadurch nicht nur die Attraktivität der Jugendabteilung steigt, sondern weil wir zugleich auch unsere Herrenmannschaften mit eigenem Nachwuchs auffüllen können. Daher sind wir bestrebt möglichst qualifiziertes Trainerpersonal in den einzelnen Jugenden einzusetzen und ermutigen unsere Trainer, die Qualifizierungsangebote des WFV anzunehmen.

Auch Spieler, die weniger talentiert sind, sollen nach Möglichkeit langfristig an den SVSO gebunden werden, um z.B. als Trainer, Schiedsrichter oder Funktionär aktiv am Vereinsleben teilzunehmen. Gerade in Zeiten, in denen es immer schwieriger wird ehrenamtliche Helfer zu finden, kann es sich ein Verein nicht leisten, dieses mögliche Potenzial auf Kosten einer nur auf Leistung und Erfolg ausgerichteten Jugendarbeit zu verschenken.

Wohl der Gesellschaft:

Durch die Vermittlung von Werten und Normen wollen wir insgesamt ein Vereinsklima schaffen, in dem eine sportlich faire Verhaltensweise herrscht und die sich gegen rassistische oder diskriminierende Äußerungen stellt. Wir wollen den Menschen mit Respekt begegnen, unabhängig von Hautfarbe, Religion oder Herkunft. Dies nicht nur auf sondern auch neben dem Fußballplatz.

Auch der Respekt für das Eigentum anderer soll vermittelt werden, ebenso wie ein Bewusstsein für die Gemeinschaft. Dies kann beispielsweise durch Aufräumaktionen am Sportgelände oder die Mithilfe bei Vereinsfesten gelingen.

Die Jugendspieler sind die Zukunft des Vereins und wir wollen ihnen eine möglichst umfassende Ausbildung anbieten, damit sie sich langfristig bei uns im Verein zu Hause fühlen können und sich aktiv an dessen Fortbestand beteiligen. Im Gegenzug gibt es auch einige Verhaltensgrundsätze die wir von unseren Spielern erwarten. Dazu gehören eine grundsätzlich positive Einstellung zum Fußballspielen, Teamgeist, freundliches und faires Auftreten, sowohl auf als auch neben dem Sportplatz, sowie eine Reihe von Verhaltensregeln, die im Folgenden aufgezählt werden:

Zuverlässigkeit

Für die Jugendspieler sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, am Training und vor allem auch an den Spielen teilzunehmen. Bei Verhinderung sind die Trainer und Betreuer, so früh wie möglich, zu benachrichtigen. Gerade weil die Trainer viel Zeit in die Vorbereitung des Trainings investieren, ist es ihnen gegenüber unfair, wenn das Training aus leichtfertigen Gründen (z.B. keine Lust) abgesagt wird.

Pünktlichkeit

Auch hier sollte es wieder selbstverständlich sein, dass alle pünktlich zum Training und zum Spiel erscheinen. Wer unpünktlich ist, sorgt dafür, dass andere auf einen warten müssen und stört damit den Trainingsbetrieb.

Freundlichkeit

Um freundlich zu sein, bedarf es keiner großen Anstrengung. Es reicht oft schon, wenn man andere Kinder und Erwachsene grüßt. Wenn man freundlich ist, wirft das nicht nur ein gutes Licht auf einen selbst, sondern auch auf die ganze Mannschaft.

Ehrlichkeit

Für alle Beteiligten ist es am besten, wenn man einen offenen und vor allem ehrlichen Umgang miteinander pflegt. Daher sollte man immer ehrlich zu seinen Mitspielern, Trainern und Betreuern sein. Lügen schadet dem Vertrauensverhältnis.

Teamfähigkeit und Disziplin

In einer Mannschaft kann man nicht jeden gleich gern mögen. Dennoch müssen alle Teammitglieder akzeptiert werden, denn nur im Team kann man Fußball spielen und nur gemeinsam kann man die Ziele erreichen. Dazu ist es auch wichtig, sich im Training und im Spiel diszipliniert zu Verhalten und zu versuchen, immer 100% zu geben. Auch wenn man einmal gar nicht oder schlecht gespielt hat, sollte man sich davon nicht entmutigen lassen, sondern weiterhin fleißig trainieren. Konflikte oder Streitereien sollten vermieden werden. Falls es doch dazu kommt, gilt es sie ohne Handgreiflichkeiten zu lösen. Für Gewalt, auf und neben dem Platz, ist beim SVSO kein Platz.

Hilfsbereitschaft

Wenn ein Mitspieler um Hilfe bittet, sollte diesem bei Problemen geholfen werden. Es wäre auch wünschenswert, wenn man sich über schwächere Spieler nicht lustig macht, sondern sie unterstützt. Auch beim Aufräumen von Bällen und Trainingsmaterialien sollen die Kinder und Jugendlichen mithelfen.

Umwelt und Sauberkeit

Die Spieler sollen sorgsam mit der Umwelt, Energie und dem Vereinseigentum umgehen. Dazu gehören neben Sportplatz, Kabinen und anderen Gemeinschaftseinrichtungen auch ein sorgsamer Umgang mit Trikots, Bällen und Trainingsmaterialien. Als Gast bei einem anderen Verein gelten diese Verhaltensweisen umso mehr. Bei Fehlverhalten schaden die Spieler nicht nur ihrem Team, sondern dem ganzen Verein.

Fairplay

Die Spieler sollen sich stets freundlich und fair gegenüber den eigenen Mitspielern, Gegenspielern, Trainern und vor allem gegenüber dem Schiedsrichter verhalten. Auch bei Niederlagen sollte man als fairer Verlierer vom Platz  gehen. Nach Vergehen und Foulspielen sollten sich die Spieler entschuldigen.

Erscheinungsbild

Es wäre wünschenswert, wenn die Jugendspieler zu den Spielen oder Turnieren im Vereinsbekleidung  erscheinen würden. Auch im Training ist es wichtig, dass man angemessene Trainingsbekleidung trägt.

Vorbild für Jüngere

Je älter die Jugendspieler werden, desto mehr müssen sie sich bewusst werden, dass auch sie eine Vorbildfunktion besitzen. Gerade die Kleinen und Kleinsten blicken zu den älteren Jahrgängen auf.

Wenn man sich die ehrgeizigen Ziele ansieht, die wir für die Ausbildung unserer Jugendspieler verfolgen, so kann man sich denken, dass der Trainerjob keine leichte Aufgabe ist. Sie sind diejenigen, welche nicht nur das eigentliche Training und die Spiele betreuen, sondern auch die zu vermittelnden Werte vorleben sollen und somit zur Entwicklung der Kinder und Jugendlichen beitragen.

Gerade in der Pubertät gehören sie zu den Erwachsenen, die von den Jugendlichen als Vertrauenspersonen akzeptiert und gesucht werden. Ihre Vorbildfunktion ist dabei von ganz zentraler Bedeutung. Da sie viel von ihrer Freizeit opfern, kann man ihren Einsatz für den Verein und die Jugend nicht genug wertschätzen. Dennoch gibt es auch für die Trainer und Betreuer gewisse Anforderungen und Verhaltensgrundsätze, an die sie sich halten müssen.

Zuverlässigkeit

Im Idealfall ist der Trainer der Erste der kommt und der Letzte der geht. Bei Verhinderung sollte versucht werden, einen Ersatz zu finden, damit das Training stattfinden kann. Gelingt dies nicht, muss die Gruppe rechtzeitig informiert werden. Auch für Ordnung auf dem Sportgelände und in den Kabinen zu achten, fällt in den Aufgabenbereich der Trainer.

Vorbildfunktion

Die jungen Spieler beobachten die Trainer sehr genau und schauen sich ihr eigenes Verhalten dort ab. Nun erwartet natürlich niemand den perfekten Trainer, dem niemals Fehler unterlaufen, aber alle Trainer sollten sich ihrer Vorbildfunktion bewusst sein. Dies fängt bereits beim Umgang mit den eigenen Spielern, den Gegnern, Schiedsrichtern, Trainingsmaterialien etc. an. Wenn die Trainer Fair Play vorleben, dann können sie auch erwarten, dass dies von den eigenen Spielern ebenfalls umgesetzt wird. Auch was den Alkohol- und Zigarettenkonsum während des Spiel- und Trainingsbetriebs anbelangt, sollte darauf vor allem in den jüngeren Jugenden verzichtet werden.

Um sich ihrer Vorbildfunktion bewusst zu werden, sollten die Trainer ihr eigenes Verhalten immer wieder selbstkritisch hinterfragen, z.B. in Bezug auf den Auftritt vor der eigenen Mannschaft, den Umgang mit Sieg und Niederlage, die Gleichbehandlung aller Spieler, die Bewältigung von Konflikten oder das Verhalten gegenüber anderen Personen. Wie auch bei den Jugendspielern ist die Anwendung von Gewalt, ob nun verbal oder nonverbal, absolut untersagt.

Wir wünschen uns Trainer, die sich mit dem Verein und dessen Zielen identifizieren und die sich bewusst sind, dass sie den Verein, sowohl nach innen als auch nach außen, vertreten. Fehlverhalten wirkt sich immer negativ auf den Verein aus.

Kommunikation

Die Trainer pflegen eine positive Kommunikation gegenüber Spielern, Schiedsrichtern und Gegner. Zu viel Geschrei oder abfällige Kommentare sind zu vermeiden. Für die Eltern ist der Trainer der erste Ansprechpartner, weshalb versucht werden sollte, zu allen Eltern ein gutes und vertrauensvolles Verhältnis aufzubauen.

Wir alle leisten unseren gemeinsamen Beitrag zur Jugendarbeit, weshalb es wichtig ist, dass die Trainer sowohl mit den anderen Jugendtrainern Trainern als auch mit der Jugendleitung in stetigem Kontakt stehen. Zu diesem Zweck bieten sich die gemeinsamen Sitzungen an, welche mindestens einmal pro Halbjahr stattfinden. Probleme sollten innerhalb dieses Rahmens besprochen werden und nicht nach außen getragen werden.

Die Trainer sollten für die Kinder und Jugendlichen auch für die „kleinen“ Dinge des Alltags als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Sie müssen ermutigen und aufrichten, fordern und motivieren, trösten und loben, aber auch kritische Worte finden. Dazu ist es wichtig, dass der richtige Ton für die jeweilige Altersgruppe gefunden wird und dass die Kommunikation auf Augenhöhe stattfindet. Konstruktive Kritik ist erwünscht, wohingegen es ein Bloßstellen oder Androhen von Sanktionen vor versammelter Mannschaft zu vermeiden gilt.

Training und Fortbildung

Die Grundlage des Trainerjobs ist die möglichst sorgfältige Vorbereitung auf das Training, damit ein abwechslungsreiches und altersgerechtes Training durchgeführt werden kann. Auch wenn das Jugendkonzept einen gewissen Rahmen vorgibt, so ersetzt dieser nicht die Eigeninitiative der Trainer. In der Gestaltung des Trainings sind die Trainer völlig frei. Nach jeder Vor- und Rückrunde sollte eine kurze Standortbestimmung mit Feedback an die Jugendleitung erfolgen.

Persönliche Eitelkeiten und Missgunst der Trainer haben auf dem Platz nichts verloren. Hier steht ganz die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund. Auch eine Ausgrenzung von einzelnen Spielern darf es nicht geben. Die Nichtberücksichtigung eines Spielers aus pädagogischen Gründen sollte als Erziehungsmittel mit Vorsicht angewendet werden, da eine solche Maßnahme ein Kind sehr verletzen kann. Sollte der Trainer diese Maßnahme dennoch für erforderlich halten, so sollte er, nach zu voriger Rücksprache mit der Jugendleitung, die Beweggründe mit den Eltern besprechen.

Wir alle wissen, wie zeitintensiv das Amt des Trainers ist. Fortbildungen stellen daher z.T. eine erhebliche Mehrbelastung dar. Es wäre dennoch wünschenswert, und wir ermutigen explizit alle Jugendtrainer dazu, die Angebote des WFV zur Trainerschulung anzunehmen. Durch solche Fortbildungen holt man sich nicht nur Qualifikationen, sondern auch neue Anreize zur Trainingsgestaltung. Wir unterstützen die Trainer dabei auch finanziell.

Erscheinungsbild

Bei Spielen und Turnieren möglichst im Vereinsbekleidung erscheinen und auch im Training auf angemessene Trainingsbekleidung achten.

Ohne Eltern geht es nicht. Deshalb muss bei der Jugendarbeit auch auf die Eltern eingegangen werden, da sie für den Verein eine große Hilfe und Entlastung sein können. Deshalb ist es unser ausdrücklicher Wunsch, die Eltern mit ins Boot zu holen, und sie in gewisse Aufgabenbereiche miteinzubinden. An folgenden Stellen ist eine Mitarbeit der Eltern besonders hilfreich und deshalb auch unbedingt erwünscht:

-Eltern helfen durch gemeinsame Fahrdienste bei der Beförderung der Kinder zu den Spieltagen und Turnieren. Leider hat sich in der Vergangenheit oft gezeigt, dass es nach kurzer Zeit immer wieder dieselben Personen sind, welche die Fahrdienste übernehmen. Auch unter den Eltern sollte eine gewisse Kollegialität herrschen, sodass man sich beim Fahren öfter abwechselt.

-Falls der Trainer einmal nicht kann, bieten sich die Eltern als Ersatz an, um das Training zu leiten.

-Sie helfen bei der Vorbereitung auf außersportliche Aktivitäten, indem sie sich z.B. als Betreuer anbieten.

-Bei Austragung von Spieltagen, Turnieren oder sonstigen Veranstaltungen des SVSO übernehmen die Eltern organisatorische Aufgaben, wie beispielsweise die Leitung des Kuchenverkauf.

Viele Eltern, gerade im jüngeren Bereich, schauen bei den Spielen ihrer Kinder zu, was generell zu begrüßen ist. Leider gibt es aber auch immer wieder Eltern die emotional viel zu stark am Spielgeschehen beteiligt sind und dadurch oftmals ein Verhalten an den Tag legen, dass weder Verein, Trainer noch Spieler begrüßen können.

Auch wenn es schwerfallen mag sich zu zügeln, so weisen wir darauf hin, dass lautstarke Kritik am eigenen Kind, an den Mitspielern, Gegnern, Trainern oder dem Schiedsrichter nur Schaden anrichtet und ein schlechtes Bild auf Mannschaft und Verein wirft. Abfällige oder zu kritische Kommentare verderben den Kindern oft die Lust am Spiel.

Deshalb gibt es auch für die Erwachsenen am Spielfeldrand einige Verhaltenstipps, mit denen sie dazu beitragen können, dass die Kinder mit Spaß, Freude und Begeisterung Fußball spielen können:

-Unterstützen Sie die Kinder durch Lob, Aufmunterungen und Anfeuern.

-Die Autorität der Trainer und Betreuer nicht untergraben.

-Bei den Kindern steht der Spaß am Fußball im Vordergrund. Kinderfußball ist kein Erwachsenenfußball, wo lediglich die Ergebnisse zählen.

-Fehler gehören zum Lernprozess dazu. Also zeigen Sie Ihre Enttäuschung nicht durch negative Zurufe. Kinder reagieren sehr sensibel auf negative Äußerungen.

-Kritisieren Sie keine Schiedsrichterentscheidungen, auch wenn diese vermeintlich falsch sind. In diesem Bereich wollen wir für die Kinder gute Vorbilder sein. Außerdem gibt man den Kindern und Jugendlichen ein Alibi, um von den eigenen Fehlern abzulenken.

Seit einiger Zeit betreiben WFV und WLSB neue Projekte, bei denen das Kindeswohl und der Jugendschutz im Vordergrund stehen. Viele dieser Projekte stehen aber noch ganz am Anfang, weshalb es nicht sinnvoll ist, ein noch nicht ausgereiftes Konzept in die neue Jugendordnung aufzunehmen, welches dann eventuell in Kürze schon wieder verändert werden müsste. Daher sei an dieser Stelle darauf verwiesen, dass sich sowohl der Hauptausschuss als auch die Jugendabteilung des SV Seitingen-Oberflacht unserer Verantwortung gegenüber unseren Nachwuchsspielern bewusst sind, weshalb wir uns daher verpflichten, an den Veranstaltungen des WLSB mit Bezug auf Kindeswohl und Jugendschutz teilzunehmen. Des Weiteren werden wir alle notwendigen Schritte einleiten und in die Praxis umsetzen, um alles für das Wohl der Kinder zu tun. Dazu werden wir beispielsweise die Trainer ständig über die neusten Entwicklungen auf dem Laufenden halten oder die neusten Vorgaben in die Tat umsetzen.

Die letzte Jugendordnung, welche der SVSO erlassen hat und die erst durch dieses neue Jugendkonzept ersetzt wurde, stammte aus dem Jahr 1996. Viele Dinge in dieser Jugendordnung haben sich im Verlauf der Vergangenen 20 Jahre verändert und z.T. auch überholt.

Auch diesem neuen Jugendkonzept wird es irgendwann so ergehen. Nichts was hier geschrieben steht, ist für alle Zeiten in Stein gemeißelt. In unserer schnelllebigen Zeit verändern sich Dinge rasant und wir als Verein wollen darauf vorbereitet sein und dementsprechend reagieren. Daher müssen Punkte, die irgendwann nicht mehr auf dem neusten Stand sind, diskutiert und angepasst werden, damit wir unseren Jugendspielern eine zeitgemäße Ausbildung anbieten können. Aus diesem Grund sind wir für Anmerkungen und Kritik auch jederzeit offen.

Vieles ist jetzt geschrieben worden. Nun gilt es diese Dinge umzusetzen. Dazu müssen wir alle im Verein an einem Strang ziehen, damit es uns gelingt, unsere Visionen und Ziele in die Tat umzusetzen. Eine gute Jugendarbeit ist unverzichtbar und letztendlich profitiert davon vor allem der Verein selbst.

Wir wollen nicht nur gut ausgebildete Fußballspieler gewinnen, sondern auch helfen die Jugendlichen zu mündigen und charakterstarken Mitbürgern zu entwickeln, die sich mit unserem Verein identifizieren und irgendwann selbst den Fortbestand des Vereins sichern.

Wir erhoffen uns von diesem Jugendkonzept, dass es bei der Umsetzung dieser Ziele eine Hilfe bietet. Schlussendlich benötigt es dazu aber auch Menschen, die sich mit den Inhalten auseinandersetzen, sich mit ihnen identifizieren und sie konsequent in der täglichen Praxis umsetzen. Dazu bedarf es der Eigenverantwortung und der Eigeninitiative all derer, an die sich dieses Jugendkonzept wendet: Die Vorstandschaft, die Jugendleitung, die Trainer, die Eltern und an die Spieler selbst.

Herzlichen Dank an alle Personen, die bei der Erstellung dieses Jugendkonzepts mitgearbeitet haben.

 

 

Seitingen-Oberflacht, April 2018

Die Jugendabteilung des SV Seitingen-Oberflacht

Michael Spitznagel   Achim Pauli   Johannes Merz   Wendelin Mink   Patric Menger

 

Einstimmig bestätigt durch den Hauptausschuss im Juni 2018.

Hier kann das komplette Konzept als PDF heruntergeladen werden.